Ich setze mich in meiner Bachelorarbeit mit der Porträtierung von Stadtoriginalen auseinander. Dazu habe ich in der Theorie erstens Figuren bzw. Bilder untersucht, für die sich die Öffentlichkeit aus scheinbar unerklärlichen Gründen interessiert. Zweitens habe ich Porträts auf ihr Bild-Text-Verhältnis untersucht.
Ich setze mich mit den – für die meisten – alternativen Realitäten der Stadtoriginale auseinander, um aus den realen und erfundenen Geschichten eine eigene Interpretation zu gestalten.
Welche Arbeitsschritte braucht es um eine adäquate, sinnvolle Antwort zu bekommen?
Dokumentation in den Medien: Was verbindet die Figuren? Welche Sichtweisen der Journalisten auf Sie wiederholen sich?
Meine Wahl fiel auf drei Personen, die alle in einem geographisch nahen Umkreis zu mir stehen. Die Städte in denen sie beheimatet sind, gehören auch zu meinem Umfeld. Dieser Faktor war mir wichtig, weil sie somit zu meinem Stadtbild bzw. Weltbild gehören, also ein bisschen familiär sind. Wenn sie aus einer mir unbekannten Stadt wie z. B. Schaffhausen kämen, wären sie für mich nur eine fremde Personen gewesen und keine emotionale Implikation.
Folgende Punkte werden aus der theoretischen Untersuchung über Figuren- und Porträtbildung durch Bild und Text mitgenommen für die Praxis:
Die angeborene Neugier des Menschen zusammen mit seinem Bedürfnis, die Welt und sein Gegenüber zu verstehen, bringt ihn dazu, Erklärungen und Hintergründe für jedes mysteriöse Element zu suchen. Wenn diese unklar sind, erfindet er aus diesem Bedürfnis heraus eigene Geschichten als Erklärung für ein Aussehen, eine Identiät etc. Der Mensch sucht die Ähnlichkeit zu etablierten Figuren, die er bereits kennt. Eine solche Verbindung zu bereits Bekanntem lässt ihn Zugang zu dem Neuen, Ungreifbaren finden. Einer der in diesem Zusammenhang für den Menschen offenbar reizvollsten Faktoren ist die Widersprüchlichkeit eines Objektes, wenn also zwei scheinbar gegensätzliche Elemente in einem Objekt vereint sind.
Bestimmte Objekte oder Figuren üben auf sehr viele Menschen eine Faszination aus und inspirieren sie dazu, eigene Geschichten oder Interpretationen zu erfinden. Dieses Phänomen ist vom jeweiligen Kontext geprägt: Reiht sich das Objekt in die aktuellen Interessen bzw. Aufmerksamkeitsfokus ein oder baut es auf einer Tradition auf, erhält es grössere Sichtbarkeit. Dabei spielt der (Wieder-) Erkennungseffekt eine wichtige Rolle. Die Bilder müssen einen Bezug – nicht unbedingt persönlich, aber kulturell – zum Betrachter haben. Das Wiederkehrende, Vertraute spielt eine wichtige Rolle.